Swing® Xeleven – Erfahrungen

Swing® Xeleven* CLUB

  • Sorte: Xeleven, europäischer Sortenschutz erteilt, Wiedervermehrung verboten
  • Marke: Swing®
  • Inhaber aller Sorten- und Markenrechte: Red Moon GmbH (Italien)

www.swing-apple.com

Im Folgenden geben wir Erfahrungen in Anbau und Lagerung aus verschiedenen Gebieten bekannt. Diese Information bedeutet nicht eine automatische Anweisung, wie Xeleven am Besten anzubauen ist. Jeder Produzent sollte berücksichtigen, dass Lage, Klima, Bewässerung usw. maßgeblichen Einfluss auf die Performance einer Sorte im Generellen darstellen.

Sortenbeschreibung:

Kreuzung von Gala mit einer resistenten Sorte
Schorfresistent (Vf-Gen), robuste Sorte gegenüber Blattläusen, robuste Sorte gegen Feuerbrand und Mehltau

Empfindlichkeiten:
Xeleven weist keine besonderen Empfindlichkeiten auf. Eigentlich eine sehr robuste Sorte gegen viele Pilz-, Bakteriellen Krankheiten und Schädlingen die heute im Obstbau präsent sind. Wie eine jede vf-schorfresistente Apfelsorte, muss auch Xeleven während der Primärinfektion rund um die Blüte präventiv mitbehandelt werden, um eventuelle Resistenzen von Pilzkrankheiten vorzubeugen. (jede schorfresistente Sorte)

Pflanzung:

Da die Sorte mittelmäßig wüchsig ist kann man mit normaler Unterlage schnell das Volumen erreichen.
Empfohlener Reihenabstand ist ca. 3m.
Empfohlener Pflanzabstand ca. 0,7-0,80m.

Wachstum, Schnitt:

Schnitt und Bewirtschaftung:
Die Bewirtschaftung von Xeleven ist im Allgemeinen eher einfach, die Wuchsstärke ist mit der Sorte Gala vergleichbar. Xeleven geht schnell in Produktion und schon ab dem 2. Standjahr hat man den ersten Ertrag. Man sollte darauf achten immer junges Holz am Baum zu haben, zu starke Äste sollte man entfernen und auf einem Zapfen zurückschneiden, um neue junges Holz zu fördern. Meistens schließt einjähriges Holz mit Terminalknospe „Endknospe“ ab.

Ausdünnung:

Ausdünnung ist bei Xeleven sicherlich notwendig, da die Sorte guten Ansatz zeigt. Mit gängigen Ausdünnstrategien und Ausdünnmittel hat man die Sorte leicht im Griff. Leichtes händisches Ausdünnen kann manchmal notwendig sein, sollte die chemische Variante nicht zur Gänze gewirkt haben. Unsere Erfahrungen haben gezeigt, dass es bei Xeleven wichtig ist die Früchte einzeln zu lassen. Bei richtigem Behang stimmt die Anzahl der Früchte pro Baum, auch wenn man sie einzeln belässt. Weiteres haben unsere Erfahrungen gezeigt, dass man somit auch die Äpfel um einige Tage früher ernten kann und ein besseres Durchschnittsmaß erreicht. (sehr wichtig Blatt-/Fruchtverhältnis)

Ernte, Frucht:

Reifezeitpunkt: Girlan ca. Mitte/Ende Oktober
Normalerweise Mitte Oktober um Fuji +5 Tage

Frucht:
Xeleven ist zweifarbig, produziert regelmäßig sehr schöne und homogene Früchte. Die Sorte eignet sich für viele verschiedene Anbaugebiete. Der Apfel selbst ist süß und knackig und hat ein sehr gutes „Shelf-life“. Zudem ist die Sorte sehr lange lagerfähig. Die Fruchtgröße ist mittel (Hauptanteil liegt zwischen 70-75mm); da die Sorte sehr fruchtbar ist, muss ausgedünnt werden. Bei zu starkem Behang leiden die Fruchtgröße und die Ausfärbung von Xeleven. Das Ertragspotential ist gut, ein Ertrag von 60-90 t/ha ist im Vollertrag durchaus machbar. Xeleven ist nicht Alternanz anfällig und hat eine stabile Produktion. Das Blatt-Frucht-Verhältnis muss wie bei jeder Sorte auch bei Xeleven stimmen, denn nur so kann man gute Qualität produzieren.

Ertragspotential:
Der Baum geht auf einer M9-Unterlage schnell in Produktion, und schon ab dem 2. Standjahr hat man eine gute Produktion. Da Xeleven normalerweise einen Durchschnittskaliber um Gala hat, sollte man in den ersten Jahren mit der Produktion nicht übertreiben und vor allem auf das Blatt-Fruchtverhältnis achten. Im Normalfall ist der Durchschnittskaliber um die 70-75mm, mit einem Durchschnittsgewicht von ca. 140-160 gr/Apfel. Die Früchte haben eine schöne homogene zylindrische Form, sind symmetrisch und haben keine sensible Schale. Die Sorte ist zweifarbig, rot gestreift mit einer 50-70% Färbung, mit markanten Lentizellen. In guten Anbaugebieten kann man bei Xeleven mehr als 70% Färbung haben. Bedingt durch die gute Ausfärbung sind wenige Pflückgänge notwendig, in der Regel 2 Pflückgänge. Die Farbe wird ca. 1 Woche vor der Ernte sehr schön und markant. Der Geschmack ist gut, Xeleven hat eine feine Textur, durch die Schorfresistenz eine etwas dickere Schale, mit knackigem Fruchtfleisch und einem gut ausgeglichenen Zucker-Säure Verhältnis.

Physikalisch-chemische Parameter bei der Ernte:
gemessen in Giardini di Eraclea – Venedig – Italien

  • Druckfestigkeit (kg/cm2): 7,5-9,5 kg/cm2
  • Säure (g/l): 3-6,5 g/l
  • Zuckergehalt (°Brix): 14-17 Brix
  • Ernte 2019

Ernte:
Die Ernte erfolgt üblicherweise in 1-3 Durchgängen abhängig vom Anbaugebiet bei einem Stärkewert von 3,0-4,5 (auf 5er Skala) (0,7-1,0 DA-Wert). Da die Ausfärbung dieser Sorte wirklich gut ist, kann in manchen Anbaugebieten mit 2 Durchgängen gerechnet werden. Das Erntefenster ist breit und Fruchtfall wurde bis heute noch nie beobachtet. Die Ausfärbung sollte mindestens 50% aufweisen. Die Qualität der Früchte ist ziemlich homogen, und kleine sowie große Früchte weisen dieselben organoleptischen Eigenschaften auf. Sollte es zu Glasigkeit kommen, stellt diese normalerweise kein Problem dar. Unsere Erfahrungen und Ergebnisse in unserem ULO-Testlager haben gezeigt, dass die Glasigkeit nach ca. 3-4 Wochen Kühllager wieder absorbiert wird und es kommt bei Xeleven zu keinen Lagerschäden wie es z.B. bei Fuji der Fall sein kann.

Lagerung:

Die Lagerfähigkeit der Sorte ist sehr gut, mit Smartfresh und Ulo kommen wir ohne Probleme bis Juli/August der darauffolgenden Saison. Man hat bis heute nur an der Ernte 2018 und 2019 leichte Schrumpelungs- Probleme gesehen (auf die Feuchtigkeit im Lager achten)

Tipps & Tricks:

  1. Blatt/Fruchtverhältnis muss stimmen, wie bei jeder Sorte, um Qualität zu produzieren
  2. Bei zu starkem Behang leiden Fruchtgröße und Ausfärbung
  3. Auch die Ernte kann sich deswegen verspäten (nach Fuji)
  4. Ausdünnung ist notwendig, um Qualität zu produzieren
  5. Glasigkeit baut sich, wie bei Fuji durch korrekte Lagerung problemlos und schnell ab
  6. Gute Feuchtigkeit im Lager

Erfahrungen von Versuchsansteller – Fallbeispiele

Erfahrungen von Versuchsanstalten und Testfeldern in Europa:

Sächsisches Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie (Dresden Pillnitz)
Bezugsperson: Sylvia Metzner

  • Zucker: 16,0°Brix
  • Säure: 3,99 gl/l
  • Stärkeabbau: 5,6 (auf 10er Skala)
  • Festigkeit: 12,6 kg/cm2 (keine Druckstellen)

„Trotz des etwas späteren Erntetermins (21/10/2019) war die Reife und die Ausfärbung der Äpfel sehr gut. Die Äpfel der Ernte 2018 und 2019 waren sehr gut, die Früchte schmecken aromatisch mit einem guten Zucker-Säureverhältnis und waren gut zu pflücken. Der späte ungemütliche Erntetermin ist im Jahr 2019 Fakt, trotzdem wurden in den ersten 2 Erntedurchgängen durchaus Äpfel mit guter Qualität geerntet. Negativ ist eine Spätsorte die zu viel Risiko für den Obstbauern darstellt, und wo man schlechte Qualität erntet. Deshalb darf man späten Erntetermin nicht falsch interpretieren.“

Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum Rheinpfalz (Rheinbach/Bonn)
Bezugsperson: Gerhard Baab, Anke Fischer
„Die Bäume die wir in Klein Altendorf (Rheinlandpfalz) stehen haben wurden im Frühjahr 2017 gepflanzt. Wir hatten sei es im Jahr 2018 wie auch in 2019 eine sehr gute Ernte von Swing® Äpfeln. Die Äpfel haben sich gut präsentiert, waren knackig, süß aromatisch mit einer guten Festigkeit und mit einem guten Abbiss. Wir hatten sowohl im zweiten als auch im dritten Standjahr hohe homogene Baumerträge und hatten trotz einer etwas späteren Reife (29/10/2018 und 5/11/2019) eine sehr gute Ausfärbung und gute Zuckerwerte. Wir haben keinen Fruchtfall beobachtet und Berostung war kein Thema. Es ist ein bisschen Glasigkeit aufgetreten welches für sortentypisch ist aber absolut kein Problem darstellt, da sie im Lager wieder absorbiert wird.“

Hier die Werte der Swing® Äpfel aus Klein-Altendorf:

  • Zucker: 15,3°Brix
  • Säure: 6,9 gl/l
  • Stärkeabbau: 5,3 (auf 10er Skala)
  • Festigkeit: 11,3 kg/cm2 (keine Druckstellen)
  • Kg/Baum im 3. Standjahr: 13,3 kg (im Schnitt fast 90 Äpfel pro Baum)

Testfeld am Bodensee (Immenstaad am Bodensee)
Bezugsperson: Erich Röhrenbach
„Die Qualität der heurigen Ernte war am Bodensee sehr gut. Sei es Reife, Geschmack sowie Farbe waren heuer ausgezeichnet (siehe Bild unten 2. Erntedurchgang bei Swing). Des Weiteren kann man am Bodensee bestätigen, dass Xeleven eine sehr robuste Sorte ist. Wir hatten keinen Krebs und Läusebefall und da Xeleven schorfresistent ist war Schorf überhaupt kein Problem. Vorerntefruchtfall wurde am Bodensee gar nicht bemerkt, und sogar nach dem 2. Pflückgang halten die Äpfel noch sehr gut und fallen nicht vom Baum. Xeleven ist eine Spätsorte, trotzdem sind wir am Bodensee im Stande gewesen ausgezeichnete Qualität zu ernten.“

2. Pflückgang bei Xeleven am Bodensee (Immenstaad) am 16/11/2019, Foto von Erich Röhrenbach

Im Anbau fördern wir Biodiversität, Naturnähe und Nachhaltigkeit. Dafür steht der Slogan „natural more.“

Der Anbau erfolgt im Club-System und ist, sei es konventionell wie auch Bio möglich. Deshalb werden auch zwei getrennte Erscheinungsbilder geprägt. Mehr unter: www.swing.bio / https://www.facebook.com/pommeswing.bio/

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